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Philosophie

Die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen entfaltet sich wie die Blüte einer Blume

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Ein Kind wird geboren. Die Eltern sind voller Freude und Erwartung, was dieses, ihr Kind, in die Welt bringen wird. Voller Staunen und Bewunderung wird jeder neue Tag erlebt.

 

Doch stetig wachsen auch Erwartungen an das Kind.

Eltern  wünschen sich, dass ihr Kind die größtmöglichen Chancen im Leben hat. Es soll einmal einen guten Beruf erlernen und genügend Geld verdienen; andere haben noch darüber hinausgehende Ideale und Vorstellungen. Und auch von außerhalb werden Erwartungen an die Entwicklung der Kinder herangetragen.

Häufig sollen Kinder möglichst schnell, möglichst viel lernen. Doch das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

 

Schon in der frühen Kindheit gilt es, den werdenden Menschen Chancen zu eröffnen, sich mit Interesse, Staunen und Ehrfurcht der Welt zuzuwenden. Dazu brauchen sie einen Ort, wo ihnen mit Achtung und Liebe begegnet wird und eine Pädagogik, die die Entwicklungsgesetze kennt und beachtet. Dies sind die Grundprinzipien der Waldorfpädagogik, die von Rudolf Steiner schon vor hundert Jahren entwickelt wurden und bis heute nichts an Aktualität eingebüßt haben.

 

Auch in Waiblingen-Neustadt leben ein Waldorfkindergarten und eine Waldorfkrippe in freier Trägerschaft, die den Bedürfnissen der ihnen anvertrauten Kinder und ihren Familien gerecht werden möchten.  

 

Blick in den Kindergarten

Es ist Donnerstag, Backtag.

Die Erzieherinnen haben im jahreszeitlich geschmückten Raum die Vorbereitungen für das gemeinsam zubereitete Frühstück getroffen. Ein Brötchenteig wird unter den Augen der Kinder angerührt und geknetet.

In einer anderen Ecke spielen Kinder mit einfachem Holzspielzeug eine Geschichte nach ihrer Phantasie. Wieder andere Kinder haben sich eine Kletterbahn gebaut und arbeiten immer neue Schwierigkeiten mit ein. Ab und zu erfahren sie staunende Blicke und Anerkennungsrufe von ihren Zuschauern, ihre Augen glänzen vor Begeisterung. 

Dann ist nach einer Ruhephase der Brötchenteig zur Weiterverarbeitung fertig. Schnell schnappen sich einige Kinder – wie die Erzieherin – eine Schürze und setzen sich erwartungsvoll an den vorbereiteten Tisch. Jedes Kind bekommt ein Stück Teig in die Hand. Uih, wie ist das weich und warm, aber auch klebrig….

Sie probieren, was sie damit formen können und verzieren das Ganze mit Rosinen und Sonnenblumenkernen. Wenn alle Gebilde auf dem Blech liegen und die Erzieherin das Blech in den Ofen steckt, geht das Spiel an anderer Stelle weiter.

 

Niemand schreibt vor, was gespielt werden darf, aber alle Gegenstände im Raum dürfen einbezogen werden, solange es nicht gefährlich wird. In der Puppenecke werden die zurückhaltend gestalteten,  selbst genähten Puppen „versorgt“. Liebevoll werden Breichen und Fläschchen gereicht und Babys gewiegt.

Der tägliche Rhythmus gibt vor, wann alles wieder aufgeräumt werden muss.

 

Blick in die Wiegestube

Nach diesem kurzen Schlaglicht wollen wir auch noch einen Blick in die Wiegestube, die Welt der Ein- bis Dreijährigen werfen. Hier ist der Raum in zarten Rosatönen gehalten. 

Eine Mutter, ein Kind auf dem Arm, betritt den Raum. Noch kurz werden Informationen über das Befinden des Kindes ausgetauscht. Dann übergibt sie ihr Kind vertrauensvoll in die Arme einer Erzieherin und verabschiedet sich. Das Kind bleibt erst einmal auf dem Arm und beobachtet von seiner sicheren Position aus die spielenden Kinder. Schließlich nimmt es einen Impuls aus seiner Umgebung auf und wagt sich ins eigene Spiel. Ein Kind krabbelt zum Pikler-Kletterbogen und beginnt sich hochzuziehen. Endlich hat es das geschafft. Wackelig, mit strahlendem Blick und frohen Tönchen freut es sich über das, was es aus eigener Kraft geleistet hat. Die Erzieherinnen freuen sich mit.

 

Atmosphäre der Ruhe und Zeit

 

Unsere Erzieherinnen achten darauf, dass jedes Kind Möglichkeiten findet, sich seinen individuellen Interessen gemäß zu bewegen oder zu spielen. Dabei werden die Kinder einfühlsam begleitet und soziale Regeln angelegt. Das Kind umgibt eine Atmosphäre der Ruhe und Zeit für die Dinge, die es ergreifen will. Jedes Kind bewegt und entwickelt sich in dem ihm eigenen Tempo. 

 

Nelson Mandela hat in der Eröffnungsrede eines Waldorfzentrums in  Südafrika folgenden Satz ausgesprochen: „Unser Erfolg muss am Glück und Wohlergehen unserer Kinder gemessen werden, die in einer jeden Gesellschaft zugleich die verwundbarsten Bürger und deren größter Reichtum sind.“

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